Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 9 Benno Meier / Abschrift der Chronik seit August 2015 1408 Am Martinitag fing der kalte Winter an, die Aare überfror und viel Seen im Lande und währt bis Lichtmess. Zu Folge von Tauwetter und Regen schwellen die Flüsse an, der Eisgang reisst fast Brücken weg. Nur diejenige zu Bern und Basel werden gerettet. 1415 & 1416 Erdbeben. 1417 Ist eine böse Sucht entstanden; die Leute bekamen des Mund und die Zunge ganz weiss, gleich als mit einem Schimmel überzogen, daher sin weder essen noch trinken mochten, bekamen Halsweh und pestilenzalische Fieber, so dass sie sollten erhalten werden, so mussten ihnen alle zwei Stunden (B1_T2_S.017) Mund und Zunge gefegt und mit Rosenhonig gereinigt werden, dennoch starben sehr viele daran. 1420 War alles sehr früh. Im Merz hatten alle Bäume verblüht und am 6. April auch die Reben. An Ostern den 7. April hatte man überall reife Erdbeeren, und anfangs Mai reife Kirschen. Der Sommer war sehr heiss, alle Wochen aber regnete es einmal, ind alles wuchs wunderbar schnell. Am 24. Brachmonat war die Ärnte vorbei, und am 27. Heumonat waren die Trauben reif, und am 24. Augustmonat lag der Wein schon überall im Keller. 1421 Nasser Jahrgang. 1423 Verbrannte die Oberstadt Zofingen. 1424 Wassergrösse: Die Gegend um Zofingen war einem See ähnlich. 1427 Milder Winter. 1428 Der Herbst ist sehr trocken. Die Trauben (B1_T2_S.018) bleiben bis Martini am Stock, da man sie unterm Schnee, der am 10. November gefallen, hervorlesen muss. Darauf kalt. 1429 Kalt. Galt ein Haus samt Hofstatt in Zofingen 35 Gulden. 1431 Ist wie die vorhergehende, ein kalter Jahrgang, alles schulg auf. (Teuerung) 1433 Frühling und Sommer sind heiss und trocken, dass dadurch alles Bluest erstickt wird. 1434 Heiss. Am Bartholomäustag (24. August) fängt die Weinlese an. 1435 Der Winter ist lang und hart. Der Rhein überfriert von Basel bis Dortrecht, auf dem Bodensee fährt man von Fussach nach Lindau mit bespannten Schlitten, die
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