Chronik von Brittnau Band 1

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 45 | 48 1886 Freiamt. Eine bewegte Laufbahn hatte ein alter Schulmeister, auf dessen Grabstein folgende sentimentale Inschrift zu finden ist: Hier liegt der Gottverehrer, der voerstand der Schul als Lehrer. Er begann seine Laufbahn als Aushauer, und war sechs Jahre Führgschauer. Er wirkte dann mit Rat und Tat, Jetzt seiht er verklärt die Himmelslichter Der gewesene Friedensrichter. Juni. 8. Fulenbach. In Fulenbach brannte Dienstag Abends 8. Juni ungefähr 11 Uhr ein am Eingang des Dorfes gelegenes Strohhaus nieder. Dasselbe war bewohnt von den Eigentümern Simon Wiss, Jakobs sel. und Maria (B1_T3_S.329) Anna Kiefer, Christian Aebi sel. Witwe der Anteil des Ersteren war zu Franken 1‘900, derjenige der Letzteren zu Franken 1‘800 versichert. Bremgarten. Hier sollen Ofenkacheln aus uralter Zeit mit der Darstellung des Leidens Christi in einem alten Gelass entdeckt worden sein. Bruchstücke aus dem Leben Josua Mahlers15 von Zürich. In Dist trafen wir in der Herberge einen wohlbesezten Tisch; darunter hangte eine geträjete Hölzerne glok mit einem Hölzernen Kehl, kann von einem jnden ob dem Tisch mit dem Fuss leichtlich erlangt und bewegt werden, geb einen wunderbaren Ton. Als man nun im Essen etwas gespäch und fröhlich ward, hat sich auch underwilen diese glogg etwas höhren lassen, und als ich fragte, was solches bedeute, ward mir geantwortet; es sei also bei ihnen im Haus ein schimpflicher Bruch, so einer ob dem Tisch etwas rede, das aber argwöhnig und der Wahrheit nit glych, so werde ihm (B1_T3_S.330) anstatt dass man ihn mit Worten der Lügen strafen dörfe, diese gloggen zur Warnung gelütet; mit diesem Brauch möchte bey uns unter Vylen weil Hadersspyls erwert werden. Von Dyst kommen wir durch Mastrich in die Stadt Aehen, da besahen wir das Rathaus dieser Stadt. Diese Stadt hat in und ausser den Ringmauern viel warme und glych als süttig heisse Bäder wie auch ob 400 Behausungen, deren jede ihren eigenen güllenden Brunnen hat. Im 15 Josua Maaler oder Maler, latinisiert Josua Pictorius (* 15. Juni 1529 in Zürich; † 5. Juni 1599 in Glattfelden), war ein Schweizer Pfarrer und Lexikograph. Er ist der Verfasser des ersten auf die deutsche Sprache fokussierten Wörterbuchs. Josua Maaler wurde 1529 in Zürich geboren. Sein Vater, Balthasar Maaler, war ein Buchbinder aus Villingen im Schwarzwald, der sich 1524 in Zürich niedergelassen hatte; seine Mutter, Küngolt von Grafeneck, war vor der Reformation Äbtissin von Königsfelden. Josua Maaler studierte in Zürich, Lausanne und Oxford Theologie. Er wurde am 4. März 1552 zum Pfarrer in Witikon gewählt; schon 1553 zog er weiter nach Elgg, wo er sein Wörterbuch Die Teütsch Spraach verfasste, und 1571 wurde er Pfarrer in Bischofszell. 1582 trat Maaler eine Pfarrstelle in der Stadt Winterthur an; hier engagierte er sich für die Erneuerung des Schulwesens, insbesondere der Mädchenschule. 1598 wechselte er nach Glattfelden, wo er 1599 starb.

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